tobisnotizblog.de

Pixelart - Ein Lineart erstellen

2019-04-25 22:28:00

Als Pixelart bezeichnet man Rastergrafiken, welche als Stilmittel bewusst kleine Auflösungen und eine reduzierte Farbpalette verwenden. Die Grafiken weisen so eine Optik auf wie sie in Computerspielen der 80'er und 90'er Jahre zu finden war.

Thats me ! Erste Versuche in Pixelart.

Grafiken in Pixelart...

...werden auf Pixelniveau bearbeitet. Das heißt der Grafiker oder Künstler setzt jedes Pixel bewusst einzeln von Hand. Erlaubt sind alle Grafikwerkzeuge, die keine automatischen Farbverläufe, Antialliasing- oder Blendingeffekte erzeugen, da diese dem manuellen Setzen der einzelnen Pixel und der Wahl der Farben durch den Künstler widersprechen.

Am Anfang eines Pixelarts steht für gewöhnlich eine Skizze welche eingescannt wird. Diese wird dann am Rechner mit Linien nachgezeichnet. Es entsteht das sogenannten Lineart, welches die groben Formen der Grafik festhält.

Die Grafik wird anschließend koloriert. Dafür legt sich der Künstler auf eine Farbpalette fest, welche nur sehr wenige Farben aufweist. Farbverläufe und Schattierungen werden mit einer Technik namens Dithering erzeugt. Dabei werden Pixel unterschiedlicher Farbe in gleichmäßigen Mustern platziert. Das Muster variiert dabei in Abhängigkeit des Blendings. Neben dem Dithering wird auch Antialliasing von Hand erstellt. Beides ist Teil des Charakters von Pixelart.

Wichtig ist diese Grafiken in einem verlustfreien Format zu speichern. Dafür bieten sich GIF und PNG an. JPEG ist Verlustbehaftet und bildet aufgrund der Kompression Artefakte. Diese können dem Eindruck des Pixelarts schaden.

Ein kleines Tutorial

Um das ganze nun auch noch etwas anschaulich zu machen habe ich mich mal hingesetzt und zeige euch nun Step by Step wie so ein Pixelart entsteht. Für die Umsetzung braucht ihr einen Stift, Papier und ein Grafikprogramm. In meinem Fall habe ich mit GIMP gearbeitet. Das Ergebnis hat eine Größe von 32 x 32 Pixel.

Schritt Nr. 1 - Vorbereitungen

Als erstes habe ich meine Skizze eingescannt und in GIMP geöffnet. Anschließend wurde das Bild entsättigt, um die Farben zu entfernen. Anschließend habe ich etwas mit dem Kontrast gespielt um die Linien stärker hervorzuheben.

TIP: Macht nicht den selben Fehler wie ich indem ihr die Skizze zu klein zeichnet. Lieber etwas größer. So könnt ihr etwas mehr Abstand mit der Kamera nehmen, das Bild verrauscht nicht so stark und die Linien sind schmaler, was später beim setzen der Konturen hilft.

Nun trefft ihr schon auf die erste knifflige Aufgabe. Wenn ihr eure Zeichnung eingescannt habt, so ist diese in der Regel wesentlich höher aufgelöst als euer Pixelart zum Schluss sein soll.
In meinem Fall hatte der Bildausschnitt eine Größe von 800 x 600 Pixel. Ziel ist jedoch 32x32 Pixel. Ich habe also mit der Auswahlbox mein Motiv vermessen. Die Größe lag bei ca 215x Pixeln. Also habe ich eine Ausschnittsgröße von 256 x 256 Pixeln gewählt, Motiv plus ein wenig Rand.

Da 256 das 8-fache von 32 ist hatte ich somit auch die Größe für meinen "großen Pixel". Statt mit 1 x 1 großen Pixeln zu zeichnen habe ich mir einen Block der Größe 8x8 Pixel angelegt und diesen als Stiftvorlage verwendet. So ergibt sich die grobe Pixeloptik und das Lineart kann später ohne Probleme auf 32x32 Pixel verkleinert werden.

Schritt Nr. 2 - Pixeln

Der Titel sagt schon fast alles, nun wird das Lineart gepixelt. Da ich meine Pixel dem Größenverhältnis der Skizze angepasst habe, musste ich darauf achten beim Pixeln das Raster einzuhalten, damit die großen Pixel nicht überlappen. Als Hilfe habe ich mir ein Raster eingeblendet, welches eine Rasterweite von genau 8 Pixeln hatte. Das Raster habe ich am ersten gesetzten Pixel ausgerichtet. Das Lineart selbst wurde auf einem neuen Layer gezeichnet. Generell habe ich für das gesamte Bild immer nur eine Farbe pro Layer verwendet. So kann ich einzelne Farben bei Bedarf schnell austauschen.

Schritt Nr. 3 - Zuschnitt

Um das Lineart fertigzustellen habe ich das Motiv auf die Größe von 256 x 256 zugeschnitten und anschließend skaliert. Wenn ihr das Skalieren - Werkzeug verwendet achtet darauf das ihr KEINE Interpolation einstellt. So bleiben eure Pixel im Ergebnis knackescharf. Außerdem solltet ihr bei der Größenangabe die Größen in Pixel angeben, in meinem Fall 32x32 Pixel. Prozentangaben sorgen für Ungenauigkeit können ebenfalls zu Weichen Kanten im Ergebnis führen.

Das Lineart hat nun seine finale Größe von 32 x 32 Pixeln. Links ist es deutlich vergrößert, rechts sieht man das Lineart in zweifacher Größe. Generell muss man bei Pixelart immer wieder mal schauen wie ein Pixel im Bild wirkt. Dafür empfiehlt es sich das Bild hin und wieder mal zu verkleinern. Im nächsten Artikel kommt dann Farbe ins Spiel.

Wer sich zu dem Thema mehr belesen möchte, dem empfehle ich die beiden sehr lesenswerten Links. Der erste zeigt die Erstellung eines Pixelarts an einem Beispiel. Der zweite geht näher auf die Techniken ein.

http://makegames.tumblr.com/post/42648699708/pixel-art-tutorial

http://pixeljoint.com/forum/forum_posts.asp?TID=11299